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Forderungen des
ExChains-Netzwerkes:

1. Brand-/Arbeitsschutz
2. Höhere Löhne
3. Gewerkschaftliche
     Zugangsrechte
4. Zulieferer-Transparenz  
 
 
 
 

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Dies ist eine Archivseite. Links aus den Beiträgen können veraltet sein. ************************************************************
Sri Lanka: Streik gegen Union Busting
12. November 2013
Seit nunmehr einem Monat sind fast 1.000 Beschäftigte bei Ansell Lanka, einem Hersteller medizinischer Latexprodukte, im Streik. Grund ist das gewerkschafts-feindliche Verhalten des Unternehmens.

Mit Unterstützung der Gewerkschaft FTZ&GSEU hatten die Beschäftigten bereits 2008 eine Betriebsgewerkschaft gegründet, der Ansell – gesetzwidrig – bis heute die Anerkennung verweigert. Stattdessen werden Gewerkschafter schikaniert, bedroht und gefeuert.

Am 11. November veranstaltete die Gewerkschaft eine Kundgebung vor dem Arbeitsministerium, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, allen voran:

Schluss mit dem Union Busting! Sofort das gesetzwidrige Verhalten beenden und die Gewerkschaft anerkennen!

Mitmachen bei der Online-Petition von IndustriAll (englisch)






Mehr dazu in den aktuellen ExChains-Nachrichten
 
6 Monate nach der Katastrophe: Verantwortung übernehmen!
26. Oktober 2013
Genau 6 Monate nach dem Einsturz von Rana Plaza am 24. April organisiert die Gewerkschaft NGWF eine Demonstration von Arbeiterinnen und Familien der Opfer vor dem zerstörten Gebäude, denn die Betroffenen der Tragödie mit offiziell 1127 Toten und 2438 Verletzten warten noch immer vergeblich auf angemessene Entschädigungen.

Regierung und Fabrikbesitzer, aber auch die meisten multinationalen Abnehmer ducken sich weg.
Damit dürfen sie nicht durchkommen!
Sie müssen sich Ihrer Verantwortung stellen, das heißt:

• Jetzt angemessene Entschädigungen zahlen!
• Dauerhaft die Arbeitsplätze in den Fabriken sicherer machen!

Dazu auch die aktuellen ExChains-Nachrichten
 
Der GBR fordert H&M auf:
Verantwortung für die Beschäftigten entlang der Zulieferkette übernehmen !
23. Oktober 2013
Anlässlich des Unglücks beim indischen H&M-Zulieferer Maharini mit zwei Toten (siehe Blog-Eintrag vom 2. September) hat der Gesamtbetriebsrat von H&M Deutschland das Unternehmen aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und sich tatkräftig für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen entlang seiner Zulieferkette einzusetzen, vor allem auch durch Einbeziehung der Gewerkschaften vor Ort.

Zudem haben die H&M-BetriebsrätInnen den KollegInnen in Indien ihre Solidarität ausgedrückt.
Hier die Briefe des GBR im Wortlaut
 
Gelebte Solidarität entlang der Bekleidungszulieferkette
10. Oktober 2013
"Wenn das ExChains-Netzwerk wächst, können wir vielleicht gemeinsam mit den Näherinnen weltweit die Arbeitsbedingungen entlang der Bekleidungszulieferkette verbessern."

Laura Bresson, Beschäftigte und Betriebsrätin bei H&M, spricht darüber, warum sie sich bei ExChains engagiert und wie sie eine Verbindung zwischen ihrer Betriebsratsarbeit und den Kämpfen der Beschäftigten in der Bekleidungsproduktion in Bangladesch herstellt.







Das ganze Gespräch hier nachlesen
 
Solidarität entlang der Zulieferkette:
Ein Lohn zum Leben in Bad Hersfeld und Bangladesch
23. September 2013
Am 19. September erklärten sich streikende ArbeiterInnen bei Amazon in Bad Hersfeld solidarisch mit der Forderung von ArbeiterInnen in bangladeschischen Bekleidungsfabriken nach einem Lohn, von dem man in Würde leben kann.

Sie selbst befinden sich seit Monaten in einer Tarifauseinandersetzung mit dem Versandhandelsriesen, der sich nach wie vor weigert, seine Beschäftigten nach den Standards des Einzel- und Versandhandels zu bezahlen. Stattdessen erhalten sie die niedrigeren Löhne der Logistikbranche. Der 19. September bildete den Auftakt für dreitägige Streiks bei Amazon in Bad Hersfeld und Leipzig.
 
Indische Arbeiterinnen fordern gerechte Löhne für Frauen
18. September 2013
Am 16. September forderten Arbeiterinnen bei einer Demonstration nahe Chennai zum wiederholten Male in diesem Jahr gerechte Arbeitsbedingungen für Frauen in der Bekleidungsindustrie.

"Männer verdienen an die 10.000 Rupien im Monat", klagt die Vorsitzende der Gewerkschaft GAFWU an, "aber die Löhne der Frauen dümpeln bei 3.500. Damit kommen sie ohne Überstunden oder Zweitjob nicht über die Runden. Wir verlangen einen Mindestlohn von 10.000 Rupien für alle Beschäftigten."

Die Arbeiterinnen in der Bekleidungsindustrie dürfen nicht weiter diskriminiert werden !

Mehr dazu in den aktuellen ExChains-Nachrichten
 
Arbeiter bei indischem H&M-Zulieferer getötet
2. September 2013
In der Nacht zum 1. September erlitten zwei Arbeiter der Fabrik Maharani in Gurgaon bei einem Unfall schwere Verbrennungen. Einer der beiden starb wenige Stunden später. Seinem Kollegen geben die Ärzte nur geringe Überlebenschancen.

Die Gewerkschaft Garment and Allied Workers Union (GAWU) vor Ort protestierte gemeinsam mit den Angehörigen vor dem Werkstor. Sie fordert:
1. eine umfassende, transparente Untersuchung der Unglücksursache;
2. die angemessene Entschädigung der beiden Familien;
3. die Einbeziehung von BeschäftigtenvertreterInnen.

Die GAWU ruft zudem H&M dazu auf, gemeinsam mit den ArbeiterInnen und ihren Gewerkschaften ernsthafte Schritte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu unternehmen.

Mehr dazu in den aktuellen ExChains-Nachrichten
 
Erfolg für die NGWF: neue Betriebsgewerkschaften etabliert
20. Juli 2013
Der bangladeschischen Gewerkschaft NGWF ist es gelungen, in zwei Bekleidungsfabriken neue Gewerkschaften zu etablieren. Drei weitere Betriebsgewerkschaften stehen kurz vor ihrer offiziellen Registrierung. Dies ist ein großer Erfolg, da es immer noch sehr schwierig ist, in den Fabriken die Anerkennung von Gewerkschaften durchzusetzen. ArbeiterInnen, die sich für die Gründung unabhängiger Gewerkschaften einsetzen, riskieren Einschüchterungen durch Vorgesetzte bis hin zum Arbeitsplatzverlust.

Die bangladeschischen Regierung hat in diesen Tagen das Arbeitsrecht überarbeitet. Sie war nach dem verheerenden Einsturz bei Rana Plaza mit Tausenden Toten und Verletzten unter Druck geraten. Einige Aspekte der Neufassung können die Gründung von Betriebsgewerkschaften erleichtern. Der große Wurf für die Beschäftigten ist das neue Arbeitsrecht aber immer noch nicht.

Mehr dazu in den aktuellen ExChains-Nachrichten

Einige (skeptische) Einschätzungen zum überarbeiteten Arbeitsrecht in Bangladesch (englisch):
vom Gewerkschaftsverband ITUC
von Human Rights Watch
vom Globalpost Blog
 
"Nichts wird besser, wenn sich nicht alles ändert"
15. Juni 2013
7 Wochen nach der Katastrophe von Rana Plaza hat Thomas Seibert von medico international Betroffene der Einsturzkatastrophe besucht und über seine Gespräche einen erschütternden Bericht geschrieben. Ganz am Ende des Textes auf der medico-Seite kann ein pdf des Berichtes mit Fotos von Gordon Welters heruntergeladen werden.

>>> hier
 
Praktische Solidarität entlang der Zulieferkette
28. Juni 2013
Im November 2012 hatte ein verheerender Brand in der Bekleidungsfabrik Tazrin Fashion 112 Beschäftigte getötet und über 150 verletzt. Die betroffenen Familien haben meist einen Großteil, häufig sogar ihr komplettes Haushaltseinkommen verloren. Sie warten bis heute auf angemessene Entschädigung.

Die Gewerkschaft NGWF hat solidarische finanzielle Nothilfe organisiert, um einer Reihe von betroffenen Familien zumindest über die nächsten Wochen zu helfen.

Ermöglicht wurde diese unbürokratische Hilfe durch deutsche Betriebsräte von H&M, die dafür sorgten, dass Strafgelder, die H&M nach arbeitsrechtlichen Verstößen gegen hiesige Beschäftigte zahlen musste, in ein Hilfsprojekt der NGWF mit der Organisation medico international e.V. flossen.

 
NGWF protestiert mit Menschenkette:
Endlich die Opfer des Tazrin-Brandes entschädigen !
24. Juni 2013
Wie lange soll es noch dauern, bis Verletzte und Angehörige endlich angemessen entschädigt werden? Schon seit November 2012, als die Katastrophe passierte und 112 ArbeiterInnen das Leben nahm, fordert die Gewerkschaft NGWF Entschädigungen nach dem Modell "Lebenslanger Einkommensverlust". Da ihre Forderungen bis heute nicht erfüllt sind, protestierte die Gewerkschaft am 18. Juni mit einer Menschenkette in Dhaka. Als diese nach kurzer Zeit von der Polizei aufgelöst wurde, zogen die Protestierenden anschließend in einer Demonstration durch die Straßen.

Ihre Forderungen:
1. Angemessene Behandlung für die Verletzten
2. Angemessene Entschädigung für die Familien der Getöteten nach dem Modell "Lebenslanger Einkommensverlust"
3. Strenge Bestafung der Schuldigen
4. Sofortige Entschädigungszahlungen durch Abnehmer (v.a. Walmart)
5. Wer dies bis heute noch nicht getan hat (v.a. Walmart und Gap): Brandschutzabkommen unterzeichnen !
6. Faire Stückpreise und langfristige Lieferbeziehungen für gerechte Löhne
7. Gewerkschaftsrechte als Grundrechte der Beschäftigten schützen
8. Beschäftigtenfreundliches statt industriefreundliches Arbeitsrecht
 
Na bitte, geht doch:
Die Aktionen von BlockupyZeil haben den Normalbetrieb 'messbar' gestört
11. Juni 2013
... beklagt zumindest die Textilwirtschaft:

Hohe Umsatzeinbußen wegen Blockupy
 
ExChains-Aktion beim Streiktag zum Tarifkampf im Einzelhandel
7. Juni 2013
Am 3. Juni nahmen ExChains-AktivistInnen am Aktions- und Streiktag von ver.di Handel in Stuttgart teil. Sie stellten in einem Straßentheater den Bezug zwischen den Arbeitsbedingungen der Einzelhandelsbeschäftigten hier und den Näherinnen in Asien her.
Hier könnt ihr ein Video der Aktion sehen.

Arbeitgeber wie H&M, Zara, Metro, Karstadt, Kik und Co. haben als Großabnehmer in Ländern wie Bangladesch sehr viel Einfluss auf die Arbeitsbedingungen und profitieren von Hungerlöhnen.

Zum Tarifkampf der deutschen Einzelhandelsbeschäftigten hatte die bangladeschische Gewerkschaft NGWF eine Solidaritätserklärung geschickt, siehe Blog-Eintrag vom 14. April oder hier als pdf.
 
BlockupyZeil: Gegen Ausbeutung und prekäre Beschäftigung!
5. Juni 2013
Gemeinsam mit Blockupy-Aktivist_innen und Gewerkschafter_innen waren wir am 31. Mai auf der Frankfurter Zeil dabei. Mit Sitzblockaden, Straßentheatern und anderen Aktionen legten wir den Verkehr auf einer der umsatzstärksten Einkaufsmeilen Deutschlands für mehrere Stunden fast völlig lahm. H&M, Primark, Karstadt und die Ladengalerie MyZeil wurden erfolgreich blockiert. Wir wollten deutlich machen, dass von der Ausbeutung im Einzelhandel und in der Bekleidungsproduktion am Ende die Unternehmen profitieren. Die Beschäftigten von Karstadt streikten an diesem Tag für ihren Tarifvertrag und freuten sich über die Blockade.

BlockupyZeil Flyer
 
Das Brandschutzabkommen für Bangladesch:
Gemeinsamer Druck lohnt sich, aber es bleibt noch viel zu tun
3. Juni 2013
Im Mai unterzeichneten 38 Handelsketten das seit langem von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Betriebsräten des Einzelhandels eingeforderte Brandschutz- und Gebäudesicherheitsabkommen in Bangladesch. Insbesondere der öffentliche Druck nach dem Fabrikeinsturz des Rana Plaza mit 1.127 Toten und über 1.500 Verletzten brachte die Unternehmen wohl zum Einlenken. Ist dadurch eine menschenwürdige Arbeit bereits gewährleistet? Sicherlich nicht.

Mehr Info zum Abkommen
 
Wirkliche Veränderung von Arbeitsbedingungen sowie ein grundsätzlicher gesellschaftlicher Wandel werden erst durch eine Verschiebung von Machtverhältnissen möglich. Das Abkommen bietet den ArbeiterInnen hierfür bessere Voraussetzungen und mehr Spielraum. So ist es bspw. der bangladeschischen Bekleidungsgewerkschaft NGWF in den vergangenen Wochen im Zuge internationaler Solidarität und Beachtung gelungen, sieben neue Betriebsgewerkschaften zu etablieren. Setzen sich solche Erfolge fort, so kann Bangladesch für andere Länder der Region, wo eigenständige Beschäftigtenorganisationen nach wie vor unter extremer Repression leiden, ein ermutigendes Beispiel werden.

Kleine Presseschau zur Einschätzung des Abkommens:
Kein Blut mehr am T-Shirt? (Neues Deutschland vom 15.5.2013)
Viel zu lange starben Menschen für die Mode (Die Zeit Online vom 16.5.2013)
Mitsprache nicht erwünscht (die tageszeitung vom 26.5.2013)
 
Appell: Verantwortung anstatt Profitgier und Ausbeutung !
24. Mai 2013
Die bangladeschische Gewerkschaft NGWF hat die großen Bekleidungskonzerne heute auf einer Pressekonferenz aufgerufen, sich für die Opfer der beiden letzten großen Katastrophen der dortigen Bekleidungsindustrie mit insgesamt 1.239 Toten und Hunderten Schwerverletzten verantwortlich zu zeigen. An diejenigen, die das Brandschutzabkommen noch nicht unterzeichnet haben, vor allem die beiden US-Multis WalMart und Gap, appelliert sie zudem, dies endlich zu tun. In Deutschland verweigern vor allem Metro und NKD bis heute die Unterzeichnung. Bei der Pressekonferenz waren auch Verletzte und Angehörige von Toten der beiden Katastrophen anwesend.

Die konkreten Forderungen der NGWF:
1. Angemessene Behandlung aller Verletzten
2. Sofortunterstützung für alle Opfer und Angehörigen
3. Abfindungen für die Beschäftigten in Höhe von 3 Monatslöhnen
4. Entschädigungen entsprechend dem lebenslangen Einkommensverlust
5. Strenge Bestrafung der Fabrikbesitzer und des Eigentümers von Rana Plaza
6. Sichere Arbeitsplätze durch Unterzeichnung des Brandschutzabkommens
7. Ermöglichung von Existenzlöhnen durch faire Stückpreise

Die Gewerkschaft forderte außerdem, sämtliche Beschneidungen des Rechts der Beschäftigten auf gewerkschaftliche Organisierung zu unterlassen – sei es durch gesetzliche Regulierungen oder 'ungeschriebene Gesetze'.

 
Beschäftigtensolidarität gegen tödliche Ausbeutung
24. Mai 2013
In Karachi forderten heute in einer vom pakistanischen Gewerkschaftsverband NTUF organisierten Demonstration zahlreiche Beschäftigte und GewerkschaftsaktivistInnen gemeinsam mit sozialen Bewegungen ein Ende des Sterbens in den Fabriken, in denen Kleider für multinationale Markenunternehmen hergestellt werden. Im September 2012 waren fast 300 Beschäftigte in einer Fabrik in Karachi verbrannt. Die DemonstrantInnen drückten ihre Solidarität mit den Opfern der beiden Katastrophen bei Tazrin und im Rana Plaza in Dhaka aus. Die Schuld sehen sie bei den Regierungen der Produktionsländer und den multinationalen Konzernen, die geltendes Recht umgehen, um die Beschäftigten gnadenlos ausbeuten zu können.

Die Sprecher der Kundgebung forderten, die strikte Einhaltung von nationalen und internationalen arbeitsrechtlichen Standards müsse garantiert sein, bevor eine Fabrik überhaupt den Betrieb aufnehmen dürfe. Die Profitmaximierung durch die Missachtung geltenden Rechts und durch Armutslöhne müsse ein Ende haben. Sie lobten das Brandschutz- und Gebäudesicherheitsabkommen für Bangladesch und forderten seine Ausweitung auf andere Produktionsländer und seine gesetzliche Verankerung. Sie forderten WalMart, Gap und die anderen Verweigerer auf, das Abkommen zu unterzeichnen. Fabriküberprüfungen durch Beratungsfirmen und firmeneigene Verhaltenskodizes als billiger Ersatz für Beschäftigtenrechte müssten hingegen verboten werden.
 
Weitere Konzerne verpflichten sich auf das Brandschutzabkommen für Bangladesch
15. Mai 2013
Wie bei einem Dominospiel bricht der Widerstand eines Unternehmens nach dem anderen gegen das gemeinsame Brandschutz- und Gebäudesicherheitsabkommen zusammen. Inzwischen haben sich weitere Unternehmen dazu bekannt, darunter die deutschen Konzerne Aldi und Kik sowie Carrefour (Frankreich), El Corte Ingles (Spanien) und Tesco (Großbritannien).

Zur ständig aktualisierten Unterzeichner-Liste der der Clean Clothes Campaign

 
Bekleidungskonzerne unterzeichnen Brandschutzabkommen:
Gemeinsamer Druck bringt Erfolg!
14. Mai 2013
Seit über einem Jahr haben Gewerkschaften und soziale Organisationen versucht, die großen Bekleidungskonzerne dazu zu bringen, das bahnbrechende gemeinsame Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch zu unterzeichnen. In den Filialen der Bekleidungskonzerne haben aktive BetriebsrätInnen seit Jahren die Bedingungen in den Zulieferfabriken der Produktionsländer thematisiert und ihre Unternehmen damit konfrontiert. Ein mit den lokalen Gewerkschaften abgestimmtes breites internationales Bündnis hat nach dem furchtbaren Fabrikeinsturz vor drei Wochen mit über 1.100 Toten seine Bemühungen noch einmal verstärkt. Das hat Eindruck gemacht: H&M, Zara/Inditex, Primark und C&A wollen ihr Zögern jetzt aufgeben. Weitere Unternehmen werden nun sicherlich folgen.

Damit findet die Ausbeutung der ArbeiterInnen in Bangladeschs Bekleidungsfabriken noch kein Ende, aber die Voraussetzungen für Veränderung werden besser. Das ist ein großer Erfolg für alle Beteiligten! Gleichzeitig gilt: Wir müssen auch weiterhin den Unternehmen auf die Finger schauen. Wenn das gelingt, sinkt zumindest das Risiko der Beschäftigten, bei der Arbeit getötet zu werden. Aber auch Forderungen der FabrikarbeiterInnen nach einem besseren Leben gilt es weiter voranzubringen.

mehr Info im ExChains-Newsletter (pdf)

Text des Abkommens (Accord) auf Englisch

Pressemeldung der globalen Gewerkschaften UNI und IndustriAll über die Notwendigkeit weiterer Unterzeichnungen (englisch)
 
Petition: Brandschutzabkommen jetzt unterschreiben !
11. Mai 2013
Die Einzelhandelsunternehmen stehen derzeit unter Druck und sollen bis zum 15. Mai das Brandschutz- und Gebäudesicherheitsabkommen für Bangladesch unterschreiben. Dafür hat die Clean Clothes Campaign (Kampagne Saubere Kleidung) eine Online-Petition gestartet.
Das ExChains-Netzwerk, zusammen mit der Gewerkschaft NGWF in Bangladesch, unterstützt das Abkommen, da es die Organisierungsmöglichkeiten der Beschäftigten erhöht und sie dadurch selbst aktiv für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen kämpfen können. Wir bitten Euch, die Petition der CCC zu unterschreiben und an eure Netzwerke und Freunde weiterzuleiten. KollegInnen aus dem Einzelhandel und AktivistInnen machen seit Wochen verschiedenste Aktionen zu dem Thema.
Der Zeitpunkt ist JETZT !

Hier die Pressemeldung der Clean Clothes Campaign zur Petition (englisch)

Hier die Petition unterzeichnen (englisch)

 
Beschäftigte von Zara und H&M rufen ihre Unternehmen auf: Brandschutzabkommen endlich unterzeichnen !
29. April 2013
Anlässlich der neuen Tragädie mit Hunderten Toten rufen die Gesamtbetriebsräte (GBRe) der beiden größten Abnehmer der bangladeschischen Bekleidungsindustrie, H&M und Zara/Inditex, ihre Unternehmen zum wiederholten Male nachdrücklich auf, ihr Zögern im Bezug auf die Unterzeichnung des bahnbrechenden Brandschutzabkommens in Bangladesch endlich aufzugeben. Das Besondere an diesem Abkommen ist die Tatsache, dass es eine aktive Einbeziehung der Beschäftigten vor Ort festschreibt bei Entscheidungen, die ihre Arbeit, ihre Gesundheit und ihre Sicherheit betreffen. Ohne die Beteiligung der ArbeiterInnen und ihrer Organisationen bleiben "Schutzmaßnahmen" reine Augenwischerei ! Bisher haben lediglich der US-Bekleidungskonzern PvH und Tchibo das Abkommen unterzeichnet. Es wird erst in Kraft treten, wenn weitere Großabnehmer beitreten.

Hier die Stellungnahme der GBRe von Zara und H&M

Hier eine Pressemeldung der Gewerkschaft ver.di zum Besuch von des bangladeschischen Gewerkschafters Amirul Haque Amin in Deutschland und dem Aufruf zur Unterzeichnung des Brandschutzabkommens

 
Trauer- und Protestmarsch der NGWF
27. April 2013
Während die verzweifelten Bemühungen, noch Überlebende aus den Trümmern zu bergen, in Savar weitergehen und die Zahl der Todesopfer auf voläufig 346 angestiegen ist, hat die Gewerkschaft National Garment Workers Federation am Freitag zwei Trauer- und Protestmärsche durch Dhaka abgehalten. Die Gewerkschaft ist ständig vor Ort. Sie versucht so gut es geht Nothilfe zu leisten, dafür benötigt sie dringen Spenden.

Spendeninfo hier im ExChains-Newsletter

 
Bangladesch:
Wut und Trauer über erneute Katastrophe in Bekleidungsfabriken
24. April 2013
Eine weitere schreckliche Tragödie hat am 24. April 2013 das Leben Hunderter Arbeiterinnen und ihrer Familien für immer verändert und viele das Leben gekostet. Als in Savar bei Dhaka ein achtstöckiges Gebäude einstürzte, hielten sich Tausende Menschen darin auf, die meisten von ihnen Arbeiterinnen von fünf Bekleidungsfabriken in den oberen Stockwerken.

Das Sterben stoppen ! Brandschutzabkommen unterzeichnen !

Eine der im Schutthaufen begrabenen Fabriken, Phantom Tac, wirbt auf ihrer ansprechend gestalteten Webseite mit dem firmeneigenen "umfassenden, effektiven System von Sozialaudits", das es ermögliche, "die Bedingungen in unserer Fabrik täglich zu überwachen, zu analysieren und zu verbessern". Ein weiteres trauriges Beispiel dafür, was die Beschäftigten von der CSR-Lyrik der Unternehmen zu erwarten haben: überhaupt nichts.
Erst wenn es den Beschäftigten erlaubt wird, sich zu organisieren und mitzureden bei Fragen, die ihre Arbeit, ihre Gesundheit und ihre Sicherheit betreffen, wird sich tatsächlich etwas ändern !
Eine Alternative liegt seit nun schon 2 Jahren auf dem Tisch: ein bahnbrechendes Brandschutzabkommen, das regelmäßige unabhängige Inspektionen sowie die Einbeziehung der lokalen Beschäftigtenorganisationen in sämtliche Entscheidungen über Fragen des Arbeitsschutzes (inklusive Gebäudesicherheit) in den Bekleidungsfabriken festschreibt. Bislang haben lediglich der US-Konzern PvH und Tchibo das Abkommen unterschrieben. Erst wenn weitere Großabnehmer unterzeichnen, soll es in Kraft treten, aber die zieren sich noch.
Also, H&M, Zara, Primark, C&A und Konsorten:
Ihr habt es in der Hand. Schluss mit dem Zögern ! Schluss mit den kosmetischen Ablenkungsmaßnahmen, einseitigen Goodwill-Aktionen und wolkigen CSR-Versprechen ! Stoppt das Sterben ! Rettet Leben !
Unterzeichnet endlich das bahnbrechende Brandschutzabkommen !

Newsletter mit mehr Info als pdf herunterladen

 
Deutschland: Protestaktion gegen H&M und Zara/Inditex
21. April 2013
Am 20. April protestierten soziale Aktivisten mit mehreren Straßentheatern vor 3 H&M- und 2 Zara-Filialen auf der Zeil in Frankfurt/Main. Sie forderten die Unternehmen auf, endlich das Brandschutzabkommen für die Sicherheit der ArbeiterInnen in der Bekleidungsindustrie Bangladeschs zu unterzeichnen, und unterstützten den kommenden Tarifkampf im Einzelhandel.

Ein Video zur Aktion kann man auf der Facebook-Seite von TIE Bildungswerk ansehen, oder auch hier

 
Deutschland: 3 Millionen Beschäftigte wollen mehr Geld
18. April 2013
Der Einzelhandelsverband hat alle Tarifverträge gekündigt, auch die Manteltarife, die Regelungen, abgesehen von den Löhnen und Gehältern, festlegen. Die Beschäftigten im Handel sagen "Hände weg von unserem Mantel" und fordern stattdessen mehr Geld und mehr Respekt.

Mehr dazu lesen in ver.di publik.

ver.di-Aktion "Tarifschirm": Viele kleine Fische machen einen großen Fisch.
 
Solischreiben aus Bangladesch zum Tarifkampf im deutschen Einzelhandel
14. April 2013
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schwestern und Brüder,

wir übermitteln Euch unsere Solidarität aus Bangladesch. Wir, Näherinnen und Mitglieder der Gewerkschaft NGWF, unterstützen Eure Forderungen in den anstehenden Tarifverhandlungen mit den Einzelhandelsarbeitgebern. Wir unterstützen Eure Forderungen nach deutlichen Lohnerhöhungen. Es ist uns unverständlich, wie in Deutschland – einem der reichsten Länder der Welt – Löhne gezahlt werden, von denen Menschen nicht in Würde leben können.
Wir unterstützen Eure Forderung, dass die Arbeitgeber die Kündigung des Manteltarifvertrags zurücknehmen sollen, und Euren Kampf gegen Ausgliederung, flexible Arbeitszeiten und prekäre Arbeitsbedingungen.
In Bangladesch und Deutschland sind wir alle ArbeiterInnen, auch wenn wir an unterschiedlichen Stellen der Produktionskette stehen. Aber wir stehen zusammen als Kolleginnen und Kollegen, als Schwester und Brüder, als eine Klasse.

Hier das Solischreiben als pdf zum Aushängen

 
Sri Lanka: Reibach durch Arbeitsverdichtung
ExChains-Nachrichten 6-2013, März
"Mit nur noch wenig mehr als einem Viertel der Beschäftigten macht die Bekleidungsindustrie Sri Lankas heute fast doppelt so viel Geld wie im Jahr 2000." Bei einem von der Gewerkschaft FTZ&GSEU organisierten Fachgespräch zur Situation der Branche am 28. Februar ging es darum, was diese Feststellung für die Beschäftigten bedeutet.
Waren es im Jahr 2000 noch 835 Fabriken, in denen 1 Mio. Beschäftigte Bekleidung für den Export produzierten, so sind Sri Lanka im gnadenlosen globalen Wettbewerb um die billigsten Standorte heute 314 Fabriken mit 283.000 Beschäftigten geblieben. Wie kommt es also, dass die Einkünfte der Branche dennoch weiter steigen und diese immer noch fast 40 Prozent der sri-lankischen Exporteinnahmen erzielt? "Pro-Kopf-Exporterlös" heißt das Zauberwort – und dieser ist im Laufe des letzten Jahrzehnts explodiert. Dafür sorgten massive Arbeitsverdichtung unter dem schönen Titel "Multi Skills Training" (eine/r macht alles) sowie die Koppelung von jämmerlich niedrigen Grundlöhnen mit Zulagen für irrwitzige Produktionsziele, die Beschäftigte zu endlosen Überstunden zwingen, um auf einen auch nur annähernd akzeptablen Lohn zu kommen.
Die Regierung hat diese Entwicklung kräftig unterstützt, indem sie die Anzahl der erlaubten Überstunden von 100 auf 720 pro Jahr anhob. Und: Sri Lanka ist weltweit einzigartig in seiner Legalisierung von Zwangsüberstunden (=Zwangsarbeit).
In der gesamten Bekleidungsindustrie Sri Lankas gibt es bislang ganze 2 (!) Tarifverträge.
Um gegen Arbeitsverdichtung und Zwangsüberstunden zu kämpfen und angemessene Löhne und Bedingungen durchzusetzen, brauchen die Beschäftigten die Möglichkeit, sich in unabhängigen Gewerkschaften ihrer Wahl zu organisieren !

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Erfolgsmeldung aus Bangladesch
20. März 2013
Gute Neuigkeiten aus Bangladesch: Die Gewerkschaft National Garment Workers Federation (NGWF) für ArbeiterInnen der Bekleidungsindustrie hat diesen Monat drei neue Betriebsgewerkschaften etablieren können. Jede einzelne von ihnen bedeutet einen großen Erfolg der Beschäftigten, denn das Recht auf gewerkschaftliche Organisierung steht in Bangladesch zwar fest im Gesetz verankert, aber in der Wirklichkeit der Bekleidungsfabriken auf wackligen Füßen. Nur mit Selbstorganisation der Beschäftigten können die Arbeitsbedingungen jedoch dauerhaft und grundlegend verbessert werden !
 
Indien: Gegen sexistische Gewalt am Arbeitsplatz
ExChains-Nachrichten 5-2013, März
B. Alamelu und Jhansi Rani waren bei dem Bekleidungsproduzenten Tuk Tuk Exports in einer Sonderwirtschaftszone vor der südindischen Metropole Chennai beschäftigt. Beide Frauen haben ihre Arbeit vor über einem Jahr verloren. Ihr "Vergehen": Sie haben sich gegen sexuelle Nötigung und körperliche Gewalt durch einen Vorgesetzten zur Wehr gesetzt.
Obwohl das indische Parlament erst im Februar 2013 ein neues Gesetz zur Bekämpfung sexueller Nötigung verabschiedet hat, ist sexistische Gewalt bei männlichen Vorgesetzten immer noch sehr beliebt und verbreitet, um weibliche Beschäftigte unter Kontrolle zu halten, so die Sekretärin der lokalen Bekleidungsgewerkschaft GAFWU.
Die Gewerkschaft fordert, dass Alamelu und Jhansi Rani wieder eingestellt werden und rückwirkend alle entgangenen Löhne erhalten.
Und: Schluss mit der sexistischen Gewalt gegen Arbeiterinnen !

Ausführlicher dazu in den ExChains-Nachrichten 5-2013

 
Tazrin-Brandkatastrophe: Entschädigung jetzt !
ExChains-Nachrichten 4-2013, März
Ende November 2012 waren 112 Beschäftigte von Tazrin Fashion in Dhaka bei einem Brand der Fabrik ums Leben gekommen und 150 verletzt worden, davon 110 schwer (wir haben darüber berichtet). Bis heute sind keine angemessenen Entschädigungen an die Opfer und ihre Familien gezahlt worden.
Neben der Zahlung angemessener Entschädigungen nach dem Modell des lebenslangen Einkommensverlustes verlangte die Gewerkschaft NGWF...

Weiterlesen in den ExChains-Nachrichten 4-2013

 
Tazreen-Katatstrophe: Fordert die Modemultis zum Handeln auf !
14.03.2013
3 Monate nach dem verheerenden Brand bei dem Bekleidungshersteller Tazreen in Bangladesch warten viele Familien der 112 Todesopfer immer noch auf Entschädigung. Auch verletzten Überlebenden der Katastrophe fehlt es ohne Unterstützung an allem. Die Entschädigungen durch die Bekleidungskonzerne reichen bei weitem nicht aus. Sie sind alles andere als fair. Unterstützt deshalb die Initiative der Clean Clothes Campaign und fordert die Modemultis zum Handeln auf ! Aufruf auf www.cleanclothes.org

 
1.000 Frauen fordern in Sri Lanka: "Schluss mit Vergewaltigungen!"
8. März 2013
Am 8. März 2013 veranstaltete das Netzwerk "Mütter und Töchter Lankas" (MDL) von Frauen- und Arbeiterinnenorganisationen und sozialen Bewegungen, darunter das Women's Centre, eine Demonstration und Kundgebung gegen die Vergewaltigungen und Morde, die das Land immer wieder erschüttern. Etwa 1.000 Frauen und Arbeiterinnen unterschiedlicher ethnischer, religiöser und nationaler Herkunft aus ganz Sri Lanka kamen dafür am Internationalen Frauentag zusammen. Die Aktivistinnen forderten "Schluss mit Vergewaltigungen!" und präsentierten ein Buch mit Ergebnissen einer Untersuchung, die sich erstmalig mit dieser dunklen Seite der Realität von Frauen in Sri Lanka befasst. Das Buch soll bald auch auf Englisch vorliegen.

Hier der ausführliche Bericht des Women's Centre (englisch)

 
Bangladesch: Schluss mit der Diskriminierung von Frauen !
8. März 2013
Arbeiterinnen und Gewerkschafterinnen der National Garment Workers Federation (NGWF) haben am Weltfrauentag gegen die gesellschaftliche Diskriminierung von Frauen und ihre Schlechterstellung am Arbeitsplatz demonstriert. Mehrere Hundert Arbeiterinnen zogen mit Bannern und Fahnen durch die Hauptstadt Dhaka. Für alle Frauen forderten sie
- gleiche Rechte in Gesellschaft, Familie, am Arbeitsplatz, hinsichtlich Eigentum und als Staatsbürgerinnen,
- gleichen Lohn für gleiche Arbeit sowie
- gleiche Aufstiegschancen.
Zusätzlich wurden Regierung und Arbeitgeber aufgerufen, in der Bekleidungsindustrie für sichere Arbeitsbedingungen zu sorgen und Existenzlöhne zu zahlen. Die Bekleidungsproduktion ist mit 3,6 Millionen Beschäftigten Bangladeschs wichtigste Industriebranche.
85% der Beschäftigten in den Fabriken sind Frauen.
 
Kambodscha: Beschäftigte erkämpfen ausstehende Löhne
1. März 2013
5 Monate lang haben die Beschäftigten der Fabrik Kingsland Garment Co.Ltd., deren Besitzer sich ins Ausland abgesetzt hatte, dagegen gewehrt, den Verlust ihrer noch ausstehenden Löhne stillschweigend hinzunehmen. Sie haben stattdessen gemeinsam mit kreativen Aktionen auf die Abnehmerkonzerne H&M und Walmart Druck gemacht, ihrer Verantwortung gerecht zu werden (vgl. 26.2.). Diese Hartnäckigkeit ist nun mit einem Erfolg belohnt worden. Die Beschäftigten haben mit den Unternehmen eine Einigung über ihre Außenstände in Höhe von über 200.000 US-Dollar getroffen.
 
Kambodscha: Existenzlohn!? Ja bitte!
ExChains-Nachrichten 3-2013, Februar
Der gesetzliche Mindestlohn in der kambodschanischen Bekleidungsindustrie liegt aktuell bei 46 Euro. Für die meist jungen, weiblichen Beschäftigten und ihre Familien bedeutet das bei steigenden Nahrungsmittelpreisen ein Leben in Armut und Unterernährung. Die gesundheitlichen Folgen für die hart arbeitenden Frauen sind gravierend. So kam es in den Fabriken, wie wir berichtet haben, immer wieder zu Massenohnmachten junger Arbeiterinnen.
Ein angemessener Lohn ist notwendig für ein Leben in Würde. Auch mit der aktuellen ExChains-Kampagne fordern Beschäftigte und AktivistInnen die Bekleidungsketten wieder auf, sich aktiv für höhere Löhne einzusetzen - und perspektivisch für einen tatsächlich existenzsichernden Lohn.
Die kambodschanische Gewerkschaft C.CADWU fordert eine sofortige Erhöhung des Mindestlohns für BekleidungsarbeiterInnen auf 112 Euro (150 US-Dollar).
Unterstützend hat die Kampagne Saubere Kleidung (CCC) eine Online-Petition gestartet, in der die großen Abnehmer, darunter H&M und Zara, aufgefordert werden, ihr Gewicht für höhere Löhne bzw. perspektivisch einen Existenzlohn in die Waagschale zu werfen: "H&M hat in Schweden zugegeben, dass die Löhne der NäherInnen in den Produktionsländern zu niedrig sind und erhöht werden müssen, um ein Leben in Würde zu gewährleisten. Jetzt fordern wir die Unternehmen dazu auf, den Worten Taten folgen zu lassen." Macht mit! Unterschreibt die Online-Petition: livingwage.cleanclothes.org (englisch)

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Indien: Millionen Beschäftigte streiken gemeinsam. Auch Näherinnen fordern ihre Rechte ein
ExChains-Nachrichten 2-2013, Februar
Für den 20./21. Februar hatte ein breites Bündnis von Gewerkschaftsverbänden aller indischen Branchen und Regionen zum Generalstreik aufgerufen. Millionen Beschäftigte folgten dem Aufruf und sorgten dafür, dass der Aufschrei für die Rechte und gegen die rücksichtslose Ausbeutung der Beschäftigten im globalisierten Kapitalismus nicht überhört werden konnte.
In Chennai demonstrierten 500 weibliche Beschäftigte von der Garment and Fashion Workers Union (GAFWU) und verbündeten Gewerkschaften. Ihre Forderungen: Die Mindestlöhne der Arbeiterinnen in den Bekleidungsfabriken müssen auf 10.000 Rupien (140 Euro) angehoben werden. In der heimbasierten Produktion von Kleidungsstücken, die in Indien sehr verbreitet ist, müssen überhaupt erst einmal Regeln und Mindestlöhne eingeführt werden, um der Ausbeutung der isoliert zu Hause nähenden Arbeiterinnen Grenzen zu setzen. Gemeinsam mit weiblichen Beschäftigten anderer Branchen machten sich die Näherinnen außerdem für den Schutz von Arbeiterinnen vor sexuellen Übergriffen und die konsequente Verfolgung der Täter stark, sowie für eine obligatorische Absicherung (auch) weiblicher Beschäftigter durch Sozialversicherungen und Rentenfonds.
In Bangalore blieben während der beiden Streiktage alle Bekleidungsfabriken geschlossen. Die Gewerkschaft Garment and Textile Workers Union (GATWU) organisierte von den Fabriken ausgehende Demonstrationsmärsche durch die ganze Stadt.
Gemeinsam mit über Sektoren und Regionen hinweg kooperierenden Gewerkschaften haben die Beschäftigten im ganzen Land ein starkes Zeichen gesetzt: Grenzenlose Ausbeutung !? Nicht mit uns !

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Bangladesch: Gewerkschaft NGWF fordert echten Wandel in Bekleidungsfabriken: Sichere Arbeitsplätze und Gewerkschaftsrechte !
ExChains-Nachrichten 1-2013, Januar
Ende November waren 112 Beschäftigte von Tazrin Fashion in Dhaka bei einem Brand der Fabrik ums Leben gekommen und Hunderte verletzt worden (wir haben darüber berichtet). Neben der Entschädigung der Betroffenen und ihrer Familien sowie der konsequenten Bestrafung der Verantwortlichen kämpft die NGWF gemeinsam mit ihren internationalen Verbündeten vor allem dafür, dass sich die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie Bangladeschs wirklich ändern, damit solche Katastrophen in Zukunft nicht mehr geschehen können.
Aber: Einseitige CSR- und "Goodwill"-Aktionen der Abnehmer helfen nicht! Nur die Einbeziehung von Beschäftigten und Gewerkschaften vor Ort kann die Verhältnisse wirklich verbessern !
In einer gemeinsamen Kampagne des ExChains-Projektes unterstützen die Gewerkschaft ver.di und TIE diese und weitere zentrale Forderungen von Beschäftigtenorganisationen aus den Produktionsländern entlang der globalen Bekleidungszulieferkette.

Mehr Info zur Kampagne hier